Kubanische Musik und Salsa-CDs:

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Einführungen in die kubanische Musik:

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Jack O'Neil: Cuba - I am time. Blue Jackel Entertainment, 1997, 55.99 Euro.

Die "Zigarrenbox" mit dem Booklet und den vier CDs gilt als die beste, wichtigste, umfangreichste und schönste Einführung in die kubanische Musik. Dabei beschränkt sich der Produzent Jack O'Neil nicht nur auf die aktuelle kubanischen Tanzmusik ("bailar con Cuba"), sondern widmet jeweils eine CD der rituellen Musik ("Cuban Invocations"), dem Gesang ("Cantar en Cuba") und dem Jazz ("Cubano Jazz"). Jede einzelne CD ist Hörgenuß und Zeitreise zugleich. Das 112seitigen(!) Booklet ist sehr schön aufgemacht und ausgesprochen informativ. Die einzelnen CD werden jeweils thematisch eingeführt, Komponisten und Sänger der ausgewählten Musikstücke werden vorgestellt und auszugsweise werden auch die Texte wiedergegeben. Wer sich nicht nur auf die Rezeption von Salsa beschränken will, sondern einen Einblick in den gesammten Umfang der kubanischen Musik und ihre Geschichte erhalten will, kommt an dieser "Box" nicht vorbei. Persönlicher Kommentar: sehr empfehlenswert.

Buchumschlag

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Hernando Calvo Ospina: Havanna Heat - Bronx Beat. Stuttgart: Schmetterling-Verlag, 157 Seiten, 15.80 Euro.

Keine CD, sondern ein Buch. Aber weil hier Calvo Ospino ein umfassende sozio-kulturelle Einführung in die Geschichte der aktuellen Salsa-Musik, einschließlich ihrer afrokubanischen Wurzeln gibt, sei es an dieser Stelle kurz vorgestellt. Der kritische Journalist und Menschenrechtsaktivist, der wegen seines Engagements auch schon im kolumbianischen Gefängnis saß, schildert in seinem Buch mit Begeisterung und kritischer Solidarität die Geschichte der Salsa-Musik von Afrika bis USA und darüberhinaus bis nach Japan und Europa, mit ausgewählten Musiktexten und ergänzt durch eine Discografie. Trotz seiner kritischen Einstellung kann sich Calvo Ospino nicht ganz entscheiden, ob er nun die grenzensprengende Tendenz der Salsa-Musik loben will oder doch lieber den Siegeszug der Salsa als Bestätigung seiner Latino-Identität interpretieren soll. Dem Buch ist ein Gutschein beigelegt mit dem man für 10 DM extra eine CD mit aktuellen Salsa-Hits bei Danza und Movimiento bestellen kann.

CD-Umschlag

leider nicht bei amazon.de bestellbar, aber bei piranha.de

Dr. Olavo Alén Rodríguez: From Afrocuban Music to Salsa. Berlin: Piranha, 1998, Book + CD ca. 25.00 Euro.

Ist der Son der Vater der Salsa? Wieviele Rumba Stile gibt es? Haben die Franzosen den Danzon nach Kuba gebracht? Wie lebendig ist die afrokubanische Tradition? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden sich in dem faszinierenden Buch "From Afrocuban Music to Salsa". Das in leicht verständlichen Englisch geschriebene Buch "From Afrocuban Music to Salsa" im handlichen CD-Format beeindruckt sowohl mit seinen brillianten Fotos als auch mit der Musikauswahl der beigelegten CD. Die 26 Lieder präsentieren die unterschiedlichen Stile, Rhythmen und Instrumente der Musik Kubas, auf die im Text immer wieder Bezug genommen wird

Buena Vista und mehr:
Die Buena Vista Social Club CD ist so bekannt, daß Sie hier nicht mehr vorgestellt zu werden braucht. Mittlerweile haben aber auch die Nachfolge-CDs der Alt-Herren (und eine Frau) Stars eine Umfang erreicht, der einen Überblick schwierig macht. Aus der Fülle der Solo-CDs hier eine Auswahl aus der ersten und zweiten "Welle" der Veröffentlichungen:

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Omara Portuondo: Buena Vista Social Club presents, 2000, 16.87 Euro.

Wim Wenders' Lieblingszene in seinem Film "Buena Vista Social Club" über die gleichnamige kubanische Altherrenband ist nach eigenem Bekunden das Duett zwischen Ibrahim Ferrer und der kubanischen Sängerin Omara Portuondo. Die Grande Dame der kubanischen Folklore ist bereits 70 Jare alt und hat Ende der 60er Jahre einen Stil geprägt, der in Cuba filin genannt wird, vom englischen "feeling". Was damit gemeint ist, lässt sich nun auch hierzulande auf der tollen Solo-CD von Madame Portuondo erfahren: eine sehr stimmungsvolle Mischung aus kubanischer Musik und amerikanischem Jazz und Swing der 50er und 60er Jahre. Also ein Hauch von Frank Sinatra und Nat King Cole im Lande Fidel Castros und ein sehr geschmackvoller musikalischer Reigen auf CD, denn von der bittersüßen Liebes-Ballade bis zum schwungvollen Mambo bietet Omara Portuondo das gesamte Kaleidoskop karibischer Stimmung in bester Big-Band-Verpackung. In jener geben übrigens Rubén González, Eliades Ochoa, Compay Segundo und viele andere Größen den Ton an und sorgen dafür, dass die Magie des Buena Vista Social Club hier seine feminin geprägte Fortsetzung findet. (svs)

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Rubén González: Chanchullo, 2000, 16.87 Euro.

Alles, was man heute in der kubanischen Musik hört, nahm damals seinen Anfang", verkündet Rubén González, der auch auf seinem zweiten Solowerk die mondänen Mamboklänge wieder aufleben lässt, wie sie unter Batista in den Ballsälen Havannas erklangen. In den 40er und 50er Jahren war die kubanische Metropole erfüllt von heißen Latin-Rhythmen und der junge González hatte sein Medizinstudium hingeworfen, um stattdessen einen Job als Pianist beim legendären Arsenio Rodriguez anzunehmen. Castros Revolution fegte jedoch nicht nur die Vergnügungspaläste hinweg, er isolierte auch die Musikszene des Landes. Die Folge: vor seinem sensationellen "Comeback" mit dem Buena Vista Social Club war González nur noch wenigen Insidern bekannt.

Mit Introducing..., einem Nebenprodukt der Studiosessions mit Ry Cooder & Co, legte der 81-jährige vor drei Jahren unverhofft den Grundstein zu seiner späten aber um so erfolgreicheren Karriere.

Auch auf Chanchullo (sprich: tschantschuyo) brilliert González mit eleganten Pianolicks. Sein diszipliniertes Spiel verrät die alte Schule, lässt Raum für die Mitmusiker und integriert sich perfekt in den Klangkörper der gesamten Combo. Und die ist natürlich wieder hochkarätig besetzt. Neben Eliades Ochoa und dem legendären Flötisten Richard Egues kann González diesmal noch auf weitere illustre Gäste zählen. Als veritable All Star-Session entpuppt sich insbesondere "Choco's Guajira". Der Song vereint die doch recht gegensätzlichen Timbres von Ibrahim Ferrer und dem Senegalesen Cheikh Lô, während sich Ry Cooder und Papi Oviedo an der Tres messen. Ein perfektes Nachfolgealbum vom Gran Señor des Latin-Pianos, das anschaulich vermittelt, wie die Musik zur Hochzeit der Mambomania geklungen hat. --Wolfgang Zwack, amazon.de

Salsa Cubana:

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Los Van Van: Llego - Van Van, 2000, ca. 22.00 Euro.

Zu den populärsten kubanischen Salsa Bands gehört Los Van Van. Sie können auf eine über 30jährige Geschichte von Musikerfolgen zurückblicken und haben eine ganz eigenen, unverwechselbaren Stil ausgebildet, in dem sich ein solider afrokubanischer Rhythmus mit modernen, flexiblen und leichten Elementen verbindet und auf dem sich sehr gut tanzen läßt, im Gegensatz zu der oft sehr schnellen und durch  umfangreiche Bläsersetze aufgemotzten Musik neuerer Bands. Darüberhinaus hat keine andere Band in in ihren Texten das normale Leben der Leute mit soviel Humor und Liebe zum Detail dargestellt und karikiert wie Los Van Van. Textzeilen aus ihren Lieder wurden oft zu stehenden Redewendungen. Ihr Bandleader und kreativer Kopf ist Juan Formell.

Anfang dieses Jahres wurde für die Band ein lang gehegter Traum war. Sie erhielt den begehrten Grammy für ihre CD "Llego - Van Van". Die Trophäe ist eine kleine Kompensation für das - zu unrecht - gesunkene Publikumsinteresse an der Musik von Los Van Van aufgrund des beispiellosen Booms des "Buena Vista Social Club".

Salsa weltweit und Neu:

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Ricardo Lemvo & Makina Loca: São Salvador, 2000, 16.87 Euro.

Niemand weiß genau warum, aber Ende der 30er Jahre und dann Anfang der 50er Jahre kam es zu einer wahren Welle der Begeisterung für kubanische Musik im Kongo, Afrika. Die Initialzüdnung dafür lieferte in den 50er Jahren ein Konzert von Celia Cruz und ihrer Begleitgruppe Sonora Matancera. Die Leute kamen aus den entferntesten Winkeln des Landes und selbst aus dem benachbarten Angola angereist. Die Kolonialherren taten damals, aus was für Gründen auch immer, alles, um kubanische Stars in den Kongo zu bringen, und dank Radio und Schallplatte waren bald die wichtigsten kubanischen Künstlern, Orchester und Musikstilen im Kongo bekannt: von Abelardo Barroso über Beny Moré bis hin zum Orquesta Aragón, von Son über Guaguancó bis hin zur Guaracha. In diese Zeit fiel auch die Entstehung der bis heute populären Rumba congolaise Die Kongolesischen Musiker erkannten in Rumba, Guaguancó und anderen kubanischen Stilen ihre eigenen Rhythmen wieder. Sklaven, vor allem Yoruba, die aus dem Gebiet des früheren Grossreichs Kongo verschleppt worden waren, hatten sie einst nach Kuba mitgenommen und dort weiter gepflegt, zum Teil aber auch, wie beispielsweise im Son, mit spanischen Elementen vermischt. Die Musiker im Kongo brachten wiederum in die Rumba congolaise moderne Instrumente ein, wie zum Beispiel die Gitarre oder das Schlagzeug, durch die sie sich von der traditionellen afrokubanischen Rumba unterschied.

Obwohl Lemvo 1972 nach Amerika auswanderte, blieb er der Musik seiner Heimat wie derjenigen aus Kuba treu. Zugute kam ihm dabei, dass er in Los Angeles auf viele Musiker hispanischer und afrikanischer Herkunft stiess wie auf den kubanischen Flötisten, Bassisten und Güiro-Virtuosen Niño Perez, mit dem er 1990 schliesslich die Gruppe Makina Loca gründete. Darüber hinaus gab es in dieser Stadt auch eine florierende Salsa-Szene, die Lemvo nachhaltig inspirierte. Dies manifestierte sich sowohl auf seinem ersten Erfolgsalbum, «Mambo Yo Yo», als auch in «São Salvador», seinem jüngsten Werk. Auch wenn er in letzterem oft kreuz und quer musikalische wie biographische Rootsforschung betreibt, sogar zurück in die längst zerstörte Metropole des einst sagenumwobenen Königreichs am Kongo geht - in die Stadt seiner Vorfahren -, versucht er doch stets, die bis heute engen Verbindungen zwischen den afrikanischen und afrokubanischen Rhythmen aufzuzeigen. Nicht unbedingt im Stil der Afro Cuban All Stars oder des nostalgischen Buena Vista Social Club, eher in demjenigen der Salseros und Soneros aus Nueva York, San Juan, Santo Domingo und Caracas: Oscar D'Leon, Johnny Pacheco und Tito Puente, die Lemvo als seine grossen Vorbilder angibt. (gekürzt und verändert aus der NZZ vom 8.11.2000)

Persönliches Urteil: Sehr empfehlenswert! R.K.

Crossover: Rap cubano

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Orishas: A lo cubano. 2000, 16.87 Euro.

Orishas, Halbgötter der afrokubanischen Religion:

Wenn das kubanische Herz rappt, dürfen Buggiehosen-Träger geschmeidig ihr Becken kreisen lassen. Die Orishas wollen es so: Sie mischen Hip-Hop-Beats mit Salsa und Son, dem Ursprung aller kubanischen Rhythmen von Mambo bis Cha-Cha-Cha. "Damit du tanzt!", beschwören sie in dem Lied, das über die musikalischen Wurzeln der Jungs aufklärt. Alt und neu vertragen sich gut: Melodien und Trompetenfanfaren fangen die spanischen Raps weich auf, elektronische Bässe geben umgekehrt den nostalgischen Klängen Saft. Die Orishas haben großen Respekt gegenüber den alten Herren des Buena Visat Social Club. Nur stehen die nicht für das Kuba von heute, stellen die Rapper gleich in mehreren Nummern klar. An Turntables, Samplern und Produzenten mangelt es noch. Also wurden Flaco Pro, Yotuel, Roldán und Ruzzo von einer Plattenfirma nach Paris eingeflogen und im Studio zu "Los Orishas" aufgebaut. So insbrünstig singen sie dort in die Mikros, als wollten sie noch ein paar Tausend Kilomenter entfernt gehört werden. Den Kubanern in allen Ecken der Welt soll der Bandname - "Orishas" sind die Halbgötter der afrokubanischen Religion - signalisieren: Diese Jungs sind unsere Brüder. Schnell spült die 60-Minuten-Hymne auf die Insel, ihre Feste, Bräuche und die Zuhörer mit sich fort. Wer kurz widerstrebt, den treibt die Trommel wie ein akustischer Schlag in den Rücken auf die Tanzfläche. Eva Keller - Badische Zeitung vom 16.9.2000

Einzelinterpreten:

CD-Cover

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Gloria Estefan: Alma Caribeña. 2000, 17,89 Euro.

Als einer der ersten Popstars machte die ehemalige Sängerin der Miami Sound Machine die traditionelle kubanische Musik einem breiten Publikum bekannt. Mit Alma Caribeña (karibische Seele) vollendet Gloria Estefan nun ihre Latin-Trilogie, die sie 1993 mit dem epochalen Mi Tierra startete. Ihr dritter Longplayer in spanischer Sprache deckt erneut das Spektrum jener karibischen Stile ab, die derzeit mehr denn je en vogue sind: Son, Salsa, Rumba und Bolero. Den romantischen Background ihres kubanischen Familienhauses hat sie mehr verinnerlicht, als es die Latino-Disco-Melange ihrer Anfangszeit vermuten ließ. "Um die Stimmung des Albums perfekt einzufangen, habe ich mich auf meine Anfangszeit besonnen und mir vorgestellt, ich säße in der Küche meiner Großmutter. Ich habe ihr oft Sachen auf der Gitarre vorgespielt und dabei meinen Gefühlen freien Lauf gelassen", berichtet Gloria. --> mehr bei amazon.de

Übersicht: alle CDs von Gloria Estefan

Weitere Musikhinweise finden Sie auch in den Kuba Nachrichten.


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